Sonntag, 6. November 2011

Beziehung oder Spaß

warum sind Männer eigentlich so kompliziert? warum sind Beziehungen so?
ich bin zum zweiten Mal mit einem Typ zusammen - J.
aber es hat sich einfach nichts verändert. es ist immernoch genauso, wie ich es das letzte Mal schon nicht gewollt habe.
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du bist bei mir, sitzt auf meinem Sofa und schaust mich an. dein Gesicht ist halb verdeckt von meinem Schreibtischstuhl. dein Auge blinzelt mich an. das andere kann ich nicht erkennen. wir schweigen. gerade gibt es nichts auszusprechen. ein peinliches Schweigen ist es dennoch nicht. soetwas passiert uns nicht. nach einigen Sekunden, die sich nicht anfühlen wie Sekunden, frage ich schließlich:" wollen wir jetzt den Film gucken?" lächelnd kommst du zu mir rüber. ich habe die DVD bereits in meinem Laptop eingestellt und du machst das Licht aus. im halbdunkel lege ich mich in deine Arme auf meinem Bett. 
hin und wieder kommentieren wir den Film, sind aber sonst die Zeit über still.
du beginnst an meinem Rücken auf und ab zu streichen und berührst meinen Arm. ich muss lächeln. mein Gesicht spiegelt sich nicht im Bildschirm und du kannst es nicht sehen. ich verdrehe meine Augen so weit es geht, aber ich kann dein Gesicht trotz aller Anstrengung nicht erkennen. bloß dein Kinn.
als der Film schließlich zuende ist, meinst du wir sollten noch eine Folge schauen - meine Lieblingsserie. mir ist fast klar, was das heißt. es passiert immer dabei. natürlich werden wir uns küssen. die ersten fünf Minuten berührst du mich bloß noch an meinem Arm, streichst weiter meinen Rücken und drehst mich dann doch zu dir. wir küssen uns. du drückst mich fest an dich. vergräbst deine Hand in meinen Haaren. ich weiß nicht, wie lange wir daliegen. eine viertel Stunde vielleicht. ich unterbreche es für ein kurzes Gespräch.
"moment. ich will dieses Mal vorher wissen, was jetzt ist."
"ich bin mir nicht sicher. ich weiß nicht."
"was weißt du nicht? was gibt es für dich für Möglichkeiten?"
"Beziehung. oder eben nur Spaß."
"was hält dich von der Entscheidung ab?"
"Angst. dass ich dieselben Fehler mache wie das letzte Mal"
... wir sind zusammen. ich küsse dich.
plötzlich  klopft es und mein kleiner Bruder steht schon fast im Zimmer. du setzt dich schnell hin und verdeckst mich hinter dir. er verschwindet wieder.
jetzt rennen wir meine Straße runter. etwas mehr als knappe fünf Minuten Zeit um zum Bahnhof zu laufen. man braucht, wenn man sich etwas beeilt schon mindestens zehn.
dann gehen wir ein Stück und rennen wieder. ich versuche dich an der Hand zunehmen. nichts. wir sind zusammen.
immerhin hast du den letztens Zug noch erreicht.
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das Ganze ist jetzt 5 Tage her.

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