ich liege wach in meinem Bett und weiß, dass es schon viel zu spät ist. ich muss morgen früh aufstehen und es mitten in der Nacht. ich habe noch nicht eine Minute geschlafen und so wälze ich mich von einer Seite auf die andere. bis ich irgendwann einsehe, dass mich der Schlaf auch in der nächsten Stunde nicht erreichen wird. ich nehme mir ein Buch aus dem Regal, das hiner meinem Bett steht, setze mich halb hin und beginne die Wörter aufzunehmen. mir kommen die Tränen, hin und wieder. ich habe das Buch bereits halb durch, es sind bestimmt 1 1/2 Stunden vergangen und ich bin immernoch nicht müde. ich will das nicht wahrhaben. Buch weg, Licht aus, zugedeckt und hingelegt.
ich liege auf dem Rücken, sehe an die Decke, die ich in der Dunkelheit nicht erkennen kann. mir kommen wieder die Tränen und ich kann mir nicht erklären warum. sie laufen über mein Gesicht. sie fühlen sich ganz warm an. fast schön. ich verstehe nicht, woher sie kommen.
ich stehe auf und gehe ins Bad. denke daran, mir mein Gesicht zu waschen und setzte Mamas Haarreif auf. ich verharre vor dem Spiegel und sehe mich an. mein tränenüberströmtes Gesicht. ich stehe einfach nur da und schaue in den Spiegel. so habe ich mich nie betrachtet.
plötzlich finde ich das, was ich da sehe einfach irgendwie hässlich. diese Augenringe, die mir zeigen, dass die letzten Nächte nicht länger für mich waren. diese roten Stellen überall in meinem Gesicht. ich sehe aufgequollen aus. meine Haare hängen komisch neben meinem Gesicht hinunter.
das bin nicht ich, was ich da sehe. ich fühle mich völlig fremd in meinem Körper und starre auf das, was ich dort zu sehen bekomme. ich bewege mich nicht und schaue einfach nur hin. einzig meine Augenfarbe ist schön. so wie sie immer wird, wenn sich meine Augen mit hunderten Tränen füllen. sie nehmen dann eine so helle Farbe an.
ich halte es nicht länger aus und laufe zurück über den Flur in mein Zimmer. lege mich hin und knipse das Licht wieder aus. liege auf dem Rücken da und bringe dieses nur ein paar Sekunden fertig. ich bekomme Angst vor mir. ich weiß nicht warum. ich fühle mich immer noch fremd in meinem Körper. schnell fühlt meine rechte Hand nach dem Lichtschalter.
sowas ist mir ja wirklich noch nie passiert.
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